Grünsegeln

Letztes Jahr im September haben wir Brynja ziemlich Hals über Kopf verlassen. Das hatte gesundheitliche und andere private Gründe. Irgendwann haben wir zumindest Entfeuchter aufgestellt und die Seeventile frostfest gemacht. Ansonsten reichte es nicht einmal zum Abschlagen der Segel. Brynja blieb im Wasser und am Landstrom. Irgendwann im Herbst wurde das Landstromkabel gestohlen, nicht nur bei unserem Boot. Als Folge davon werden wir zur nächsten Saison einen neuen Verbraucherakku brauchen. Segelfreundin Sue adoptierte Brynja vorübergehend und kümmerte sich um sie, dafür können wir uns gar nicht genug bedanken!
Das Jahr fängt nass und kalt an, bis ins Frühjahr hinein.

Erst Mitte April kommen wir zum Boot. Einen neuen Akku besorgt uns Nauticshop in Lemmer, mal wieder günstiger als alle Internetangebote. Den Ölwechsel erledige ich selbst. Das Boot ist erstaunlich gut in Schuss, kärchern und putzen reicht aus. Die Gasprüfung ist auch wieder fällig und wird wieder kurzfristig und günstig von Markus Seebich nach deutschen Normen erledigt.

Anfang Mai wollen wir endlich segeln. Am 2. und 3. Mai bläst viel sehr kalter Wind, nachts 4°, tagsüber kaum zweistellige Temperaturen. Der Brühwürfel sorgt im Bootsinneren für angenehme Temperaturen.

In Lemmer ist noch nichts los.

Do., 04.05.2023
Lemmer – Enkhuizen

Endlich fahren wir los. Es sieht fast sommerlich aus, wenn bloß diese Temperaturen nicht wären.


Beim Segelsetzen bekommt unsere Begeisterung einen Dämpfer. Die Genua ist unübersehbar grün verschmutzt.

Erste provisorische Putzversuche bewirken so gut wie nichts.


Nach viereinhalb Stunden landen wir bei moderaten östlichen Winden in Enkhuizen, wieder einmal. Wir machen zu Füßen der besten Pommesschmiede weit und breit fest.


Viel geändert hat sich hier nicht. Die Replik der Halve Maen liegt nun während des Sommers im Binnenhaven, gleich neben dem Dromedaris. Ein passender Platz.

Der nächste Tag ist in den Niederlanden Feiertag, Befreiungstag. Viele Geschäfte haben aber trotzdem zumindest zeitweise geöffnet. Wir machen einen Hafentag. Vormittags ist Sommer, nachmittags Regen, abends wieder Sommer und selbst nachts fällt die Temperatur nicht unter 11°. Man wird bescheiden.
Den Bootsausstatter gibt es an gewohnter Stelle erst nächstes Jahr wieder, das Geschäft ist vorübergehend im Gebäude des Hafenmeisters untergebracht.

Ansonsten zeigt sich Enkhuizen in gewohnter Manier.

Den Compagnieshaven besuchen wir wieder in seiner Eigenschaft als Mini-Zoo.

Sa., 06.05.2023
Enkhuizen – Urk

Am Sonnabend segeln wir bei etwas dunstigem Wetter nach Urk.

Nach einer Stunde lässt sich der sowieso nur schwache Wind ganz hängen.

Weil wenig Wind gleich wieder Mückenmassen bedeutet motoren wir die nächsten anderthalb Stunden. Dank Fahrtwind hält sich die Mückenplage dadurch in Grenzen.
Erstmals können wir abends lange draußen sitzen.

Auch op Urk gibt es einen Hafentag bei geradezu warmen Temperaturen.

Noch wärmer ist es Montag als wir zurück nach Lemmer segeln. Magere SW 2-3 reichen für einen schönen Segeltag.

Dieser harte Gegenstand fehlt auf den aktuellen Navionics-Karten übrigens immer noch.

Nun geht es zunächst wieder nach Hause. Die Genua nehmen wir mit.

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